Dieses
bundesweite Ereignis wird in Hamburg leider seit vielen Jahren nicht
begangen. Die GvA Hamburg hat
hier noch nicht einmal eigene Vereinsräume (beteiligt sich aber
regelmäßig z.B. an der Langen Nacht der Museen, wie
am kommenden Samstag). Lediglich das Planetarium beteiligt sich in
Form von Shows in einigen Jahren am Astronomietag. Daher war auch für
dieses Jahr geplant, zusammen mit den engagierten Sternfreunden aus
Handeloh den
Astronomietag auf der Außensternwarte zu begehen. Das hat all die
Jahre immer sehr gut geklappt und so sollte es auch dieses Mal wieder
sein.
Allerdings
war der Zeitpunkt wohl ungünstig gewählt, denn im Vorfeld sagten
viele Helfer ihre Beteiligung wegen anderer Termine ab und auch ich
hatte mir für diesen Tag etwas anderes vorgenommen.
Der bundesweite Astronomietag ist immer etwas Besonderes, aber, wie so oft im Norden, spielte das Wetter überhaupt nicht
mit. Alle Wettermodelle widersprachen sich, aber ab 18 Uhr war
eigentlich zunächst aufklarender Himmel vorhergesagt worden, wenn
auch nicht von allen. Doch je näher der Tag rückte, um so schneller
verschlechterten sich die Wettermodelle und in der Nacht von
Donnerstag auf Freitag zog ein fettes Regengebiet herein, das nichts Gutes erahnen ließ. Der Freitag - bei einigen Sternfreunden waren
schon für diesen Abend Aktionen geplant – verlief weitgehend
völlig verregnet.
So begann auch der Samstag. Gegen Mittag entschied
man sich dann, die gemeinsame Aktion in Handeloh wegen des
Dauerregens abzusagen. Das ist auch vollkommen verständlich, denn
niemand will am Rande eines Planetenpfades – hier wollten sich die
Handeloher Sternfreunde präsentieren - im Regen stehend seine
Teleskope zeigen und erklären, warum es grad nichts zu sehen gab.
Aber man behielt sich die Option offen, ggf. am Abend doch noch etwas
zu bieten.
Da am
31. März der Sterbetag meines Vaters war und ich mich gesundheitlich
nicht so fit fühlte, sagte ich meine Teilnahme am Astronomietag ab,
hoffte aber inständig, wenigstens ausgiebig die Sonne beobachten zu
können. Gleich vorweg: Daraus wurde nichts!
Der
Gang zum Friedhof Ohlsdorf war
ohnehin emotional geprägt, aber als ich das Parkgelände betrat,
traf ich hier auf dicken Nebel. Alles, aber auch wirklich alles, war
vor Feuchtigkeit triefend. Meine Gießkanne wurde auf dem kurzen Weg
vom Auto zum Grab klatschnass, ich selber war binnen Minuten
durchgeschwitzt und das bei Temperaturen unter 20°. Gleichzeitig kam
ich mir vor wie in einem alten Horrorfilm oder einem Klassiker aus
der Edgar-Wallace-Reihe. Der Höhepunkt war dann, als ich während
der Grabpflege plötzlich in einem Art Sturzbachregen stand und auch
das letzte Teil trockener Klamotten dann richtig durchtränkt wurde.
Viel Arbeit am Grab war ohnehin nicht notwendig, denn der Boden war
völlig durchmatscht und der sonst eher mittelgraue Grabstein kam
nunmehr dunkelgrau daher. Blieb nur die Feststellung, dass man mir
schon wieder eine Grabvase geklaut hatte. Von ehemals fünf waren
jetzt nur noch zwei vorhanden, auf die ich drei Blumensträuße
verteilen durfte, die dann auch ein ums andere Mal entwendet werden.
Angesichts
des immer schlimmer werdenden Regens – der Wetterbericht hatte für
den Nachmittag diesen überhaupt nicht vorhergesagt – verließ ich
ziemlich schnell die Grabstätte. Also nichts wie zurück zum Auto.
Als ich da ankam, war der Regen - oder der Spuk – wieder vorbei und
so entschloss ich mich kurzerhand, meinen Eismann auf
dem Dulsberg aufzusuchen, wo wir per Radio und iPhone dem
Bundesliga-Spieltag verfolgten. Irgendwann ging es dann wieder nach
Hause und nun schlug auch hier der Nebel zu. Zu dem Zeitpunkt, als es
aufklaren sollte, wurde die Sicht immer schlechter, es wurde immer
diesiger und die Dächer der Autos glänzten vor Feuchtigkeit, aber
es blieb zumindest weitgehend ohne Regen. Erst spät in der Nacht sah
ich dann am Küchenfenster für wenige Augenblicke schemenhaft den
Mond durch die Nebelschicht hindurch schimmern, die sich dann aber
relativ schnell wieder verdichtete. Und auch der heutige Morgen
begann mit Nebel.
Und
worin bestand das Astronomische am Astronomietag? Es beschränkte
sich auf das Lesen einiger kleiner aktueller Artikel in der „Welt“,
die bei meinem Eismann auslag, und die sich mit aktuellen Themen zur
Raumfahrt befassten. So blieb am Ende der Astronomietag fast
ohne Astronomie.